Über

Gertie Fröhlich
Gertie Fröhlich in ihrem Atelier, Wien 1979, Foto von Christine de Grancy

1930 Am 29. Juni als zweite von vier Töchtern in einem großbürgerlichen Elternhaus in Červený Kláštor, Slowakei geboren.

1944 Aufgrund der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppe Flucht nach Vöcklabruck zu Verwandten.

1944–1949 Besuch des Gymnasiums in Gmunden und anschließend Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Vöcklabruck.

1949–1952 Gegen den Willen des Vaters Studium der Malerei an der Kunstgewerbeschule Graz bei Rudolf Szyszkowitz; sie bestreitet von Anfang an ihren Lebensunterhalt selbst.

1952 Umzug nach Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Albert Paris Gütersloh (Diplom 1955), anschließend „Meisterjahr“ für Bühnenbildnerei bei Emil Pirchan. Wohnt und jobbt als Kindermädchen bei Friedrich Heer. Studienreisen nach Rom und Pompei, beginnt sich mit griechischer und römischer Geschichte und Mythologie zu beschäftigen.

1953–1955 Sommerjob bei der Katholischen Aktionvon Otto Mauer. Fröhlich vermittelt ihm den Kauf der bekannten Neuen Galerie von Otto Kallir. 1954 eröffnet die Galerie St. Stephan, Fröhlich bringt die Künstler, kuratiert und organisiert die ersten Ausstellungen. Ab Dezember 1955 freie Mitarbeiterin für die Zeitschrift Die Furche , 1956 auch für die WochenpresseKostüm und Bühnenbild für das Theater der Jugend.

1954 Abendakt-Preis der Akademie der bildenden Künste Wien.

1956 Bezieht ihre Wohnung in der Sonnenfelsgasse 11. Heirat mit Markus Prachensky. Geburt von Sohn Nikolaus. In Folge dessen gibt sie die Tätigkeit in der Galerie St. Stephan auf.

1957 Peter Kubelka wird ihr neuer Lebensgefährte. Sie erhält ein Stipendium in Schweden. 1958/59 gemeinsame Studienaufenthalte in Paris und Stockholm.

1959 Geburt der Tochter Marieli.

1960 Scheidung von Markus Prachensky. Freie Mitarbeiterin, ab 1964 Angestellte in der Grafikabteilung des ORF.

1963 Gestaltet das Programmheft für die von Peter Konlechner und Peter Kubelka kuratierte Experimentalfilmschau, die in Zusammenarbeit mit Canyon Cinema an der TU Wien gezeigt wird.

1964 Entwirft für das Österreischische Filmmuseum die Corporate Identity und das Logo, den Zyphius, sowie die Programmhefte und beginnt mit der Gestaltung der Plakate (über 100 Stück bis 1984).

Gertie Fröhlich New York, 1967

1967–1969 Mehrere Aufenthalte in New York als Grafikerin und Buchgestalterin für den Verlag Holt, Rinehart & Winston. Knüpft enge Kontakte zu anderen Künstler*innen, u. a. Kiki Kogelnik, Milton Glaser, La Mamma Group oder Roy Lichtenstein.

1974 Ausstellung der Plakate im Österreichischen Filmmuseum und Einzelausstellung der Aquarelle und Zeichnungen in der Galerie am Rabensteig.

1975–1979 Das British Film Institute zeigt ihre Plakatentwürfe im National Film Theatre in London (1975 und 1978). Einzelausstellungen in der Galerie Alles was Flügel hat fliegt am Ruprechtsplatz (1976) und erneut in der Galerie am Rabensteig. Prämierung der Filmplakate bei den Hollywood Reporter’s Annual Key Art Awards in Los Angeles (1977, 1978 und 1979) und des California Museum of Science and Industry. Erste Entwürfe für Lebkuchenfiguren.

1982 Verleihung des Preises der Stadt Wien. Zeichnerische Dokumentation bei Ausgrabungen des Ägyptologischen Instituts in Ägypten (1982–1988).

1985–1988 Einzelausstellungen in der Galerie Peter Pakesch in Wien (1985), der Galerie Schwarz auf Weiss in Berlin-Kreuzberg (1986) und der Atelier Galerie Vöcklabruck (1988). Zusammenarbeit mit Oswald und Ingrid Wiener im Künstler*innenlokal Exil in Berlin. Teilnahme an André Hellers Projekt LUNA LUNA in Hamburg, Schaufenstergestaltung für Tiffany’s Chicago und Ausstellung der Eat-Art-Objekte in der Branca Gallery Chicago (1987). Beteiligung mit Lebkuchenfiguren an der Ausstellung The Confectioner’s Art im American Craft Museum in New York (1988). Teilnahme an einer Gruppenausstellung in der Christine König Galerie (1990).

1993 Verleihung des Professorinnentitels.

2005 Anlässlich des 75. Geburtstags Einzelausstellung und Publikation von Filmplakaten in der Galerie Ulysses Wien.

2017–2020 Übersiedlung nach Baden, wo sie am 17. Mai 2020 verstirbt.

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